Liebe ZWARlerInnen,
heute möchten wir ein Thema ansprechen, das manchen von uns Schwierigkeiten bereitet und mit dem sich viele eigentlich gar nicht mehr befassen möchten: Es geht um die Zukunftstechnologie, die in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens Einzug hält und das in einer immensen Geschwindigkeit.
Wir erinnern uns vielleicht noch daran, wie wir unsere Großeltern belächelt haben, weil sie die damals neue Fernbedienung für den Fernseher nicht bedienen konnten oder weil sie versuchten, mit der Tonbandstimme des Anrufbeantworters ein Gespräch zu führen. Welche Geschichten fallen Euch dazu ein? Ein Austausch über derartige Anekdoten kann zu einem lustigen Abend führen. Aber – vergessen wir nicht: heute sind Wir die Alten! Das auch wir von den Jungen belächelt werden, ist ja noch auszuhalten, aber die heutigen technischen Änderungen sind noch viel gravierender als zu Zeiten unserer Kindheit:
Die Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran und verändert unser tägliches Leben grundlegend. Doch was passiert, wenn man mit den digitalen Angeboten und Dienstleistungen nicht Schritt hält? Dafür gibt es inzwischen schon einen Begriff: Menschen, die nicht in der Lage sind, die grundlegenden Alltagsgeschäfte auch digital abzuwickeln, werden quasi mit Analphabeten gleichgestellt, sie werden als „Digitale Analphabeten“ bezeichnet. Digitaler Analphabetismus kann dazu führen, dass man in der Zukunft an vielen wichtigen Dingen nicht mehr teilnehmen kann. Hier sind einige Beispiele, die verdeutlichen, wie entscheidend digitale Kompetenzen für den Alltag werden:
- Bahntickets kaufen
Immer mehr Menschen nutzen das Internet, um Bahntickets zu kaufen. Viele Bahnhöfe haben die Zahl der Schalter reduziert, und oft gibt es keine Möglichkeit mehr, Tickets direkt vor Ort zu kaufen. Ohne die Fähigkeit, online Tickets zu buchen, könnte es schwer werden, spontan zu reisen oder günstigere Angebote zu nutzen.
- Parken
In vielen Städten wird das Parken zunehmend digitalisiert. Parkscheine werden über Apps gekauft und Parkplätze oft nur noch online oder per Smartphone bezahlt. Wer keine digitalen Mittel nutzt, könnte Schwierigkeiten haben, überhaupt einen Parkplatz zu finden oder riskiert hohe Strafen.
- Personalausweis verlängern
Behördengänge werden ebenfalls immer häufiger digitalisiert. Die Beantragung und Verlängerung von Dokumenten wie dem Personalausweis erfolgen zunehmend online. Ohne Zugang zu diesen digitalen Diensten wird es komplizierter, notwendige Dokumente rechtzeitig zu erhalten oder zu verlängern.
- Bankgeschäfte erledigen
Auch Banken setzen vermehrt auf digitale Angebote. Viele Filialen schließen, und der Zugang zu Bankdiensten verlagert sich ins Internet. Wer keine Online-Banking-Fähigkeiten hat, könnte Probleme bekommen, grundlegende Bankgeschäfte zu erledigen, sei es Überweisungen zu tätigen oder Kontoauszüge zu prüfen.
- Medizinische Versorgung
Die digitale Transformation hat auch das Gesundheitswesen erreicht. Arzttermine werden online gebucht, Rezepte digital übermittelt und medizinische Informationen oft nur noch über Patientenportale zugänglich gemacht. Wer nicht mit diesen digitalen Systemen vertraut ist, könnte Schwierigkeiten haben, die notwendige medizinische Versorgung zu erhalten.
- Soziale Teilhabe
Viele soziale Interaktionen verlagern sich ins Internet. Ob es darum geht, mit der Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, an virtuellen Treffen teilzunehmen oder sich in sozialen Netzwerken auszutauschen – ohne digitale Fähigkeiten besteht die Gefahr, sozial isoliert zu werden.
Um diese Herausforderungen zu meistern und weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, ist es wichtig, sich mit den digitalen Angeboten vertraut zu machen. Digitale Kompetenzen sind der Schlüssel, um in der modernen Welt unabhängig und selbstbestimmt zu bleiben.
Es gibt zahlreiche Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, die den Einstieg in die digitale Welt erleichtern können. Wer diese Chancen nutzt, der kann sein Leben auch weiterhin noch selbstbestimmt führen ohne für jede kleine Aktion (siehe oben) auf die Hilfe von anderen Menschen angewiesen zu sein.
Die Stadtteilkoordinatorin Frau Lisa Schmiedlau hat für uns Kontaktadressen zusammengestellt, bei denen wir uns Hilfe holen können. Diese Auflistung geben wir gern an Euch weiter. Nutzt die Angebote, testet alles, was möglich ist gemäß der Devise: „Wer nicht aufgibt, der hat auch nicht verloren“. Teilt es im Basistreffen mit, wie Eure Erfahrungen mit diesen Lernangeboten sind und lasst uns alle wissen, wenn Ihr noch andere wertvolle Hilfsadressen gefunden habt, die wir in die Liste aufnehmen können.
Digitale Teilhabe und digitale (Lern-)Angebote:
Übersicht der Vor-Ort Angebote in Langenfeld:
- AWO Computertreff im Siegfried-Dißmann-Haus: https://awo-langenfeld.de/computertreff/
- Kurse im Seniorentreff Richrath: https://www.seniorentreff-richrath.de/termine/
Windows & Android: jeden 1. Dienstag 11:15 – 12:15 Uhr, z. B. am 2. Juli 2024
Mac & iPhone: jeden 1. Donnerstag 11:30 – 12:30 Uhr, z. B. am 4. Juli 2024
- Handysprechstunde im Wiescheider Treff:https://www.wiescheidertreff.de/monatsplan/
- jeden 1. Samstag 10:30 – 12:00 Uhr
- Wechselnde Angebote im VHS-Programm – VHS 55+: https://www.vhs-langenfeld.de/programm/55
- Computer-Club: „Bietet die Heranführung an die Nutzung des Computers, Smartphones und des Internets durch unsere erfahrene Dozentin Frau Engels und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Die Besucherinnen und Besucher haben nicht nur die Möglichkeit im Internet zu surfen, sondern können auch gezielt Fragen zu Problemen stellen.“
- Donnerstag 04.07.2024: 14:00 – 15:30 Uhr Kulturzentrum, 204, dann wieder die Termine für das nächste Semester abwarten.
Online-Angebote:
- Digital-Kompass: Bietet u.a. sehr gute, kostenfreie Materialien und Anleitungen, z.B. zu Bahnreisen, DB-Navigator, Suchmaschinen, Google-Maps, GMX, Smartphone uvm. (hier werden sehr viele Themen bearbeitet, es ist eine offizielle Website der Bundesregierung)
https://www.digital-kompass.de/themen/materialien-und-angebote
- Forum Seniorenarbeit – Methodenkoffer: Bietet zahlreiche Ideen um Menschen den Zugang in die digitale Welt zu erleichtern, z.B. auf spielerische, kreative Art und Weise:
https://methoden.forum-seniorenarbeit.de/methoden/schlagworte/
- Kostenlose App „Senioren mit Smartphone“, die Menschen, die mehr über das Smartphone lernen möchten, ermöglicht z.B. die wichtigsten Icons, Whatsapp, Steuerungen, Internet und wichtige andere Apps zu erlernen. (in einfachem Text und in großer Schrift wird alles verständlich erklärt und kostenlos!)
- https://jonahhadt.de/senioren-mit-smartphone-einfach-erklart/
- „KI für ein gutes Altern“: Vermittelt Kompetenzen rund um das Thema Künstliche Intelligenz und bietet Informationen sowie aktuelle Meldungen und eine Übersicht an Vor-Ort-Angeboten : https://ki-und-alter.de/ausprobiert/